Tag 19: Mo. 21.3.
Seymour - Puerto Ayora
Heute am Abreisetag hieß es zeitig aufstehen. 5:45 Uhr klingelte der Wecker Die Sachen hatten wir schon gestern Abend gepackt, sodass wir nun kurz nach Sonnenaufgang das letzt Ziel der Rundreise die Insel North Seymour in aller Ruhe entdecken konnten. Die Tierwelt, allen voran die Seelöwen, war noch nicht so richtig zum "Aufstehen" programmiert. Die Klippenkrabben waren schon unterwegs, aber überall auf und neben den Wegen lagen faule Seelöwen. Die vielen Vögel auf der Insel begannen auch langsam den Tag. Nur wenige Prachtfregattvögel zeigten um diese Uhrzeit ihren roten Kehlsack, obwohl sehr viele dieser Tiere zu sehen waren. Man war mit Nestbau beschäftigt. Es gab auch jede Menge Blaufußtölpel zu sehen. Sie taperten schon wieder von einem Bein auf das andere und reichten sich gegenseitig Stöckchen. Ach, muss Liebe schön sein...
Relativ kleine Meerechsen waren auf der Insel überall zu finden. Die spezielle Unterart hier frisst sogar an Land, alle anderen tun dies nur im Wasser. Außerdem gibt es Landleguane zu sehen, die erst vor wenigen Jahren hier wieder ausgesetzt wurden. Die Insel Seymour ist ziemlich gut bewachsen. Neben vielen Opuntien, einigen Sträuchern und Bäumen gibt es eine ganze Menge Gras. Die Insel muß relativ feucht sein, sonst wäre die Vegetation nicht zu erklären.
Unsere Mägen hingen uns schon in den Kniekehlen. Halb 8 gab es dann endlich Frühstück (na ja, die letzten Reste eben). Ja, und dann war Schluss. Mit dem Beiboot wurden wir wieder auf Baltra abgesetzt. Die Rucksäcke kamen kurz danach. Mit einem Bus fuhren wir zum Flughafen. Außer uns flogen alle auf das Festland zurück. Leider kam es dann zu keiner Verabschiedung, weil gerade ein Bus zur Fähre nach Santa Cruz abfuhr. Wir sprangen schnell hinein und konnten den anderen nur zuwinken. An der Fähre wurde Inga von einem zurückrollenden Kleintransporter angefahren während wir mit Boris, einem zwischenzeitlichen Besatzungsmitglied unseres Schiffes, im Gespräch waren. Es wurden zum Glück nur ein paar blaue Flecken an der Wade.
Dann setzten wir auf die Insel Santa Cruz über. Hier wartete auch schon ein Bus nach Puerto Ayora. Und ab ging die Fahrt durch das Hochland der Insel. Als wir in Puerto Ayora ankamen, brannte die Sonne schon wieder unbändig. Bis dahin war es bewölkt gewesen. Ich dachte schon, es wird mal regnen, aber weit gefehlt. Bevor wir uns um ein Hotel kümmerten, gingen wir in ein Reisebüro und fragten nach einer 2-Tages-Tour zur Insel Isabela. Leider gibt es nur 3-Tages-Touren oder mehr, dazu haben wir aber keine Zeit.
Unser angepeiltes Hotel hatte noch ein Zimmer frei, allerdings nur für einen Tag. Das nahmen wir dann auch. Für 20 $ ohne Frühstück, obwohl es ein Bed & Breakfast Hotel war. So etwas gibt es bestimmt nur hier. Wahrscheinlich wissen sie gar nicht, was "Breakfast" heißt, es klingt nur so cool. Nach einer Verschnaufpause suchten wir dann nach einem Hotel für die nächsten 2 Tage. Für den folgenden Tag reservierten wir im Lirio del Mar. Dort war auch wieder nur für eine Nach was frei, da jetzt zur Osterzeit alles ausgebucht ist. Gegenüber von diesem Hotel war dann zum Glück gleich noch ein anderes, was für 22 $ ein Zimmer für den Mittwoch hatte.
Als nächstes standen die Rückbestätigung unserer Flüge an. Bei Aerogal funktionierte das problemlos, das Reisbüro hatte die Flüge schon rückbestätigt. Telefonisch wollten wir die Iberia-Flüge nach Hause confirmen. Dort erreichten wir aber leider niemanden. Nun war noch zu klären, ob man einen Tagesausflug zum Hochland der Insel buchen könnte. Wir fanden ein Reisebüro, was einer Deutschen gehört. Sie hätte Inselbesuche und eine Wanderung zu einer Bucht gehabt. Da waren wir aber schon. Ich wollte ins Hochland der Insel. Die Deutsche war zwar nicht begeistert aber bis abends 7 Uhr wollte sie versuchen einen Führer für das Hochland zu organisieren.
Dann gingen wir zur Charles-Darwin-Station. Diesmal waren fast keine Touristen unterwegs und wir konnten uns das Gelände noch mal in Ruhe anschauen. Es gibt zur Station nur einen ca. 1 km langen Weg, der zwar sehr schön im Grünen liegt, aber völlig schattenlos ist. Es war wieder eine Qual und wie suchten gleich als erstes das Dokumentationszentrum auf, denn wir wussten, da gibt es einen Ventilator :-). Wir schauten uns das Filmchen, das dort vorgeführt wird, auch gleich 2x an. Dann gingen wir zu den jungen Schildkröten, die gerade wild am Futtern waren. George lag wieder faul im Schatten. Tja, soo wird das nie was mit der Arterhaltung. Die meisten anderen Schildkröten fraßen. Die Landleguane rührten sich kaum; bei der Hitze kein Wunder. Zum Glück fanden wir einen kleinen Imbiss, bei dem wie eine eiskalte Cola kauften. Sie reichte gerade um unsere Lebensgeister für 10 min zu wecken.
Nach der Darwin-Station besuchten wir ein Internetcafé. Es
war mal wieder Zeit einen kurzen Lagebericht abzuliefern. Später waren wir
wieder im Reisebüro, die Chefin war aber nicht nicht da. Stattdessen musste
Inga dann während der Wartezeit mit ihrem nervigen Kind spielen. Ich ging in den Supermarkt und holte
Wasser und Kekse. Als ich ins Reisebüro zurück kam, wurde gerade nach einem
Reiseleiter telefoniert. Es fand sich auch einer. Für 40 $ pro Person sollte es
den
nächsten Tag in das Hochland gehen. Das musste natürlich sofort bezahlt werden. Inga
ging mit ihrer Mastercard an den einzigen Automaten der Insel, da Visa dort nicht
akzeptiert wird. Nun ja, mit meiner Visa-Karte hätten wir aber keine Gebühren bezahlen
brauchen.
Hunger hatten wir bei der Hitze auch nicht so recht. Ich aß ein paar
Pommes zu einem Pils und Inga trank 2 Milchshakes. Ich dann auch noch einen.
Man gönnt sich ja sonst nichts...
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