Tag 4: Mo. 19.8.
Santa Cruz

Morgens erwartete uns das übliche Frühstück: geschnittenes Baguette mit Ananas-Marmelade. Diesmal noch frisch gepressten Ananassaft. Direkt neben unserem Tisch machten sich 2 Tukane an einem Baum zu schaffen. Scheinbar die Haustiere des Hotels.

Unser Weg führte uns wieder einmal zum Flughafen. Dort angekommen erspähte uns wieder die Frau von der Info. Ihre Nachricht allerdings war nicht die, die wir erhofften: "Das Gepäck wird nicht mit der Varig-Maschine kommen." TAM und Varig mögen sich wohl nicht. "Aber um 16:45 Uhr kommt eine LAB-Maschine, die bringt die Rucksäcke mit, diesmal ganz sicher!". Aha, Versprechen Nr. 5. Irgend etwas ließ mich an diesem Versprechen zweifeln!?! Dann telefonierte sie noch mal mit einem TAM-Typen, der von alledem nichts wusste: "Morgen werden die Rucksäcke wohl da sein." Aber Tante Info ließ nicht locker und klärte den Typen auf, dass wir nach 4 Tagen gern mal wieder etwas anderes anziehen würden u.s.w. Na ja, zu guter Letzt sollte unser Zeug dann doch noch heute ankommen.

Da wir nun wieder 5 Stunden Zeit hatten, fuhren wir mal wieder in die Stadt. Jedes Haus auf den 15 km kennen wir jetzt. Ein kleiner Stadtbummel führte uns zu einer Pizzeria. Wenn wir schon kein Gepäck hatten, konnten wir wenigstens schlemmen!
Der Tag war wieder sehr heiß und schwül. Allerdings herrschte seit unserer Ankunft ein extremer Sturm, der für Erträglichkeit sorgte. Interessant in Santa Cruz sind auch die Wasseruhren der Häuser. Entweder sie sind in das Mauerwerk eingelassen oder kleine Rohre mit den Uhren kommen direkt neben dem Haus aus der Erde, teilweise gleich im Dreierpack. Ein schöner Stolperstein.
Nach dem Essen setzten wir uns noch an einen See unter eine Palme.

Pünktlichst waren wir wieder auf dem Flughafen, obwohl keiner von uns Lust hatte, weil wir schon genau wussten, was passieren würde. Der TAM-Mensch war wieder da. Nach der Landung lugte ich wieder durchs Fenster zum Gepäck. Alles war schon 3x über das Band gelaufen als Herr TAM kam und meinte, dass unsere Rucksäcke da seien. Aber erst nachdem wir sie gesehen hatten, glaubten wir es wirklich. 51 Stunden nach uns hat uns das Gepäck erreicht! Super Leistung, aber nach über 3 Tagen hatten wir festgestellt, dass wir es eigentlich gar nicht brauchten. Wir nahmen es trotzdem mit.

Als wir in den Bus einstiegen, der uns die Strecke nun das 7. Mal fuhr, fing es an zu tröpfeln, aber in der Stadt war es wieder trocken. Der Busfahrer vergaß uns Bescheid zu sagen, wo wir zum Bahnhof umsteigen sollten, und so fuhr er uns nach der Tour noch persönlich zum Bahnhof. So ein Service. Zum Trinkgeld mussten wir ihn dann noch prügeln.

Für den Bus nach Cochabamba um 20 Uhr war es dann kein Problem, noch Tickets zu ergattern. 3 Euro pro Mann für 400 km im Reisebus ist nun wirklich nicht überteuert. Inga war noch kurz der Meinung, dass unser Gepäck in einen Bus verladen wurde, der vor unserem fuhr. Erst das Ansehen unserer Rucksäcke mit eigenen Augen, setzte dem Zedern ein Ende. Sie standen noch da, wo sie hingehörten. Aber wenn man sein Gepäck nach langer Zeit wiederbekommt, ist man halt vorsichtig.
Die Fahrt sollte 10 Stunden dauern. Im Bus aßen wir dann unser gekauftes Brot mit Käse und natürlich Wasser. Schade, dass die Fahrt im Dunkeln stattfand, die Landschaft sah interessant aus, zumindest das, was man gerade noch so sah: dicke Flüsse und teilweise Regenwald. Der Bus war natürlich voll. Kleine Kinder wurden einfach in den Gang gelegt. Es war furchtbar stickig. Aller paar Kilometer waren irgendwelche Mautstellen und Polizeikontrollen. Irgendwann schliefen wir ein.

 

  

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