Tag 3: So. 18.8.
Santa Cruz
Erstaunlicherweise hatte uns am Morgen keine einzige Mücke gestochen. Dafür konnte ich gleich mal 4 am Fenster ermorden ohne mich anzustrengen. Das Frühstück bestand aus Spiegelei, kleinen Brötchen, Butter, Ananas-Marmelade und Kaffee. Danach packten wir unsere 2-3 Sachen. Ich hatte wenigstens noch für einen Tag Sachen im Tagesrucksack. Dann ging es wieder in die Stadt. Santa Cruz hat einen schönen kleinen Markt, auf dem wir für Inga noch eine Sonnenbrille für ungeheuerliche 3 Euro erstanden.
Nun ging es auch schon wieder in Richtung Viru Viru (der
Flughafen). Wo die Mikrobusse lang fuhren, wussten wir ja nun. Leider war das
mit den Rucksäcken wieder nix, da sie sich nach der Landung des Flugzeugs immer
noch in Sao Paulo befanden. Nach langen spanischen Ausreden des TAM-Typen von
gestern und Beschwichtigungsversuchen ("... kommen bestimmt mit der
nächsten LAB-Maschine im 16:45 Uhr. Ich kümmere mich darum!"; obwohl die
Maschine schon in der Luft war...) fand Inga heraus, dass eine der
Info-Damen Englisch sprach. Wir also mit dem Typen hin. Der guten Frau (überaus
verständnisvoll) unser Problem geschildert und den Grund herausgefunden, warum
das Gepäck immer noch in Brasilien rumlag: Das Flugzeug war schon voll! Koch,
verzweifel, machtlos sei...
Die Info-Tante hat den Typen dann auch noch fertig gemacht. Das nächste
Problem: am nächsten Tag fliegt keine TAM-Maschine nach Santa Cruz. Also
Versicherung Nr. 4: Morgen kommt um 12:30 Uhr eine Varig-Maschine und bringt das
Gepäck mit.
Fluchenderweise gönnten wir uns auf dem Flughafen ein Mittag und fuhren zurück in die Stadt. Der Weg kam uns nun schon vertraut vor. In der Stadt nahmen wir uns nun ein anderes Hotel, wir wollten nicht noch mal bei dem ersten aufkreuzen. Für 90 Bs bekamen wir dann wieder ein ähnliches. Von der Atmosphäre sogar noch besser.
Von einem Busfahrer hatten wir uns erklären lassen, dass der
Busbahnhof wirklich am Zugbahnhof ist. Da wir das Gepäck morgen ja auf jeden
Fall bekommen :-(, wollten wir dann abends auch gleich Richtung Cochabamba
aufbrechen. Also suchten wir schon mal den Bahnhof und fanden ihn gleich. Einen
Ameisenhaufen gleich, besteht der Bahnhof eigentlich nur aus Busbahnhof. Züge
fahren 2 Linien ab. Ca. 1x pro Tag. Busse aber viele abends in alle Richtungen.
Dann noch mal in die Stadt zurückgeschlendert. In einem Supermarkt kauften wir
ein Stück Seife (warum nur?).
Abends waren wir noch in einem österreichischem Restaurant. Kurz bevor unser Essen kommt, auf einmal Aufruhr: Die Bedienung rennt raus auf die Straße, das Gitter wird runtergelassen, die Gäste draußen flüchten nach drinnen. Ein Kunde leicht blutverschmiert. Unsere Theorie: Mittags sahen wir schon einen merkwürdigen Typen, der zwei Flaschen nach einer Frau warf. Die Chefin des Restaurants brachte einen Stein mit rein, vielleicht war der Werfer wieder da.
Vor dem Essen waren wir noch in der Basilika Menor San Lorenzo. In ihr war gerade ein (wahrscheinlich Mariä Himmelfahrt) Gottesdienst. Die Kirche war völlig voll. Die Mädels wie immer höchst aufreizend. Das stört hier niemanden. In Europa würde man selbst als Tourist so nicht in die Kirche gelassen werden. Interessant waren auch die Lieder. Für europäische Ohren klangen die eher wie Volkslieder als Kirchenlieder.
Auf dem Heimweg begegnete uns schon wieder der Flaschenwerfer. Ein Straßenseitenwechsel verhinderte Schlimmeres.
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