Tag 10: So. 25.8.
Sucre, Tarabuco
Zu nachtschlafender Zeit klingelt der Wecker, 6:45 Uhr. Der
Grund: Folklore. Tarabuco. Aber erst mal Frühstück. Da im ICBA um die Zeit
noch kein Frühstück serviert wird, gingen wir in das Hotel, was wir vorher
hatten. Gerd hatte allerdings veranlasst, dass wir ein Lunchpaket bekommen. Das
können wir ja später noch essen.
Im Hotel war schon große Hektik. Der Bus nach Tarabuco sollte 8 Uhr abfahren.
Da er direkt vom Hotel war, wollten alle um die Zeit essen, da jeder nach
Tarabuco mitwollte. 25 min vor der Abfahrt bekamen wir es dann. Der Bus
war diesmal ziemlich pünktlich und natürlich proppevoll.
Tarabuco ist das Zentrum der Tarabucos, einem
Indianervölkchen, was Quechua spricht. Quechua ist die Sprache, welche die
Inkas sprachen. Das Dorf (oder Stadt?) liegt 65 km östlich von Sucre in 3230 m
Höhe. Das erste Mal also sollte es über 3000 m hoch gehen.
Der Sonnenbrand auf meinen Armen war mittlerweile zu einem negriden Braun
erstarrt, und auch die Nase ging von Aubergine in rot über.
Sonntags ist in Tarabuco großer Markttag, der Grund für
unseren Besuch. Mittlerweile sollen mehr Touristen als Einheimische dort sein.
Die Strecke dorthin führte durch wunderschöne Andenlandschaft. Das erste Mal,
dass wir so richtig was vom Gebirge sahen.
Der Markt war zwar schon etwas touristisch, aber in den kleinen Gassen ist der
Trubel noch sehr ursprünglich. Man lebt hauptsächlich vom Tauschhandel.
Erwerben kann man alles von Babysportschuhen (gleich mal zugelangt) über
Alpakaponchos, Schals, Panflöten, Essenzeugs, aber auch Kokablätter,
irgendwelche getrocknete Rauben und Lamaföten. Lecker. Interessant ist die
bunte Kleidung mit 3 verschiedenen Arten von Kopfbedeckungen. Sie sind wirklich
sehenswert. Dass Leute wirklich so traditionell, auch im Alltag, rumlaufen, sieht
man sonst nur im Fernseher.
An die Höhenluft scheinen wir uns langsam gewöhnt zu haben,
nur Inga hat manchmal Nasenbluten. Mehr zu schaffen macht uns die extrem
trockene Luft. Lippen sind aufgeplatzt (auch durch die UV-Strahlung), die Nase
ausgetrocknet. Besonders in der Nacht lässt sich schlecht atmen. Das Wetter ist
auch super. Strahlender Sonnenschein auch in Tarabuco.
Etwas lang war der Ausflug denn doch. Die Hälfte der Zeit saßen wir noch
im Café und haben mit den Dänen gequatscht. Ständig kamen Leute vorbei, die
etwas verkaufen wollten. Bis zu fünf Mal manche.
Gegen 14:30 Uhr waren wir zurück und wuschen erst mal
Wäsche. Das "wir" bezieht sich dabei auf Inga. Danach Ruhepause. Ach,
ist so ein Urlaub anstrengend. 18 Uhr waren wir dann mit Mikael und Marlene im
Reisebüro und es wurde umgebucht. Statt 30 $ brauchten wir dann nur noch 20 $
bezahlen.
Danach gingen wir wieder in das Restaurant des ersten Tages in Sucre. Inga
aß diesmal was anderes, und ich das Essen, was Inga explodieren ließ. Bis auf
eine kleine Ecke war es aber nicht scharf. Von der Dinosauriertour hatten wir 2
Gutscheine für jeweils ein halbes Getränk. Die lösten wir ein.
Voll gefressen ging es gegen halb 9 ins Bett. Morgen ist schon wieder 7:15 Uhr
aufstehen angesagt.
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