Tag 12: Mo. 14.3.
Quito - Baltra - Santa Cruz
Heute war es nun endlich soweit: Es sollte auf die Galápagos-Inseln gehen. Mein Traum würde also endlich wahr werden. Der erste Traum des Tages war aber schon 5:30 Uhr durch den Wecker beendet. 6 Uhr saßen wir im Taxi zum Flughafen. Der Check-in lief problemlos ab. Die Aerogal machte ihrem Verspätungsruf alle Ehre, aber 20min nach theoretischer Abflugzeit ging es dann doch los.
Nach einer Zwischenlandung in Guayaquil flogen wir noch mal mehr als 90 min zu den Inseln. Als ich von oben die erste Insel (San Cristóbal) entdeckte, konnte ich es überhaupt nicht glauben! Wir waren wirklich da! Das, was wir uns nie so richtig vorzustellen gewagt hatten. Als sich die Flugzeugtüren geöffnet hatten, strömte die feuchtheiße Äquatorluft herein. Es roch nach Urlaub. Selbst Inga (Frostbeule) begann sich auszupellen. Die Abfertigung ging recht schleppend voran. Wir waren aber schnell in der klimatisierten Halle drin. Die meisten anderen standen noch draußen in der Sonne. Die anderen, das waren die alten, fetten US-Amis, die 3.000 - 5.000 Dollar für ein Luxusschiff ausgegeben haben. Auch besser so, denn die kommen kaum in das Schlauchboot zum Schiff... Und zusammen mit denen auf einem Schiff, da kannst du dir die Kugel geben! Wir hatten ein Tourist-Superior-Boot gebucht. Auch schon nicht das Billigste.
Im Flughafen der Insel Baltra wartete schon eine Reiseführerin von unserem Angelique-Motorsegler. Mit einem Bus (mit dem übrigens auch die Ami-Rentner mitfuhren und sich aufregten, dass wir doch in ihrem "Privatbus" nichts zu suchen hätten...) ging es dann zur Anlegestelle. Hier empfing uns schon der erste Seelöwe. Nun ja, "empfing" ist vielleicht nicht ganz zutreffend. Eigentlich lag er unter einer Bank, schlafend, die Flosse über eine Stange unter der Bank gelegt und ließ sich absolut nicht stören, obwohl ca. 50 fotografierende Leute direkt um ihn herum standen und lärmten. Kein Auge hat er aufgemacht!
Mit einem Beiboot wurden wir zur Angelique gebracht. Auf Deck des wirklich schönen Schiffes mussten wir gleich die Schuhe ausziehen, damit die Holzdielen nicht kaputt gemacht werden (vermute ich). Dann wurden die Kajüten zugewiesen. Sie sind viel größer, als ich mir das vorgestellt habe, aber natürlich trotzdem relativ klein. Sie hat eine Klimaanlage (sehr wichtig!) und ein wirklich winziges privates Bad. Alles in Allem: Ausgezeichnet.
Danach hielt uns die Reiseleiterin Fátima einen Sicherheitsvortrag über das Boot, was voll ausgelastet 16 Touristen + ca. 8 Besatzungsmitglieder beherbergt. Dann erklärte sie uns noch die Verhaltensregeln im Nationalpark Galápagos. Wir 15 Touristen waren ein bunt gemischter Haufen aus Deutschland, der Schweiz, Schweden, den Niederlanden, England, Kanada und Australien. Es ist wirklich sehr heiß hier (ca. 30°C im nicht vorhandenen Schatten), aber der frische Wind auf offener See macht das Klima erträglich. Dann gab es Mittagessen. Salat, panierten Fisch, Reis, Kartoffeln mit Ei und als Nachtisch Obst in Gelee. Wirklich sehr gut.
Nachmittags fuhren wir dann zur Nordküste der Insel Santa Cruz. Zum Glück war da noch ein anderes Kreuzfahrt-Boot, dass uns sein Beiboot leihen konnte; denn unseres war ein paar Tage zuvor bei einer 4 Tage dauernden Abschleppaktion eines kaputten anderen Schiffes (die Sarah Dayuma, von der gleichen Gesellschaft wie unseres) verlustig gegangen. Der Wellengang war recht hoch. Das Anlanden (Nasslandung) war trotzdem recht einfach. Zuerst probierten wir im sehr warmen Wasser das Schnorcheln aus. Allerdings waren die Wellen zu hoch, sodass das nicht so toll war. Dann besuchten wir Las Bachas, eine Lagune, in der Flamingos leben. Die Tiere sind recht scheu. Viele Rote Klippenkrabben und 2 Meerechsen sahen wir auch schon.
Dann ging es zurück zum Schiff. Fregattvögel, die anderen Vögeln das Futter abjagen, begleiteten es. Auch Pelikane bevölkern oft unser Boot. Das Schiff nahm jetzt Kurs zur Meerenge zwischen Baltra und Santa Cruz. Um 18 Uhr ist es immer noch extrem heiß. 19 Uhr gab es Abendessen. Hackbraten mit viel gemüsischer Füllung, Kartoffeln, Radieschensalat mit Zwiebeln, danach Kiwis in Schokoladensoße. Das war wieder sehr schmackhaft. Danach standen wir stundenlang an der Reling und beobachteten Seelöwen und Braunpelikane bei der Jagd. Mit einer Lampe eines Mitreisenden leuchteten wir auf die Wasseroberfläche, was Fische und ihre Jäger gleichermaßen anlockte. 2 Seeschlangen kamen auch noch vorbei geschwommen.
Abends wollten wir zur 8-stündigen Fahrt zur Insel Genovesa aufbrechen, aber eine sechzehnte Touristin sollte noch von der Sarah Dayuma an Bord kommen. Somit verzögerte sich unsere Abfahrt noch ein paar Stunden. Ein unglaublicher Sternenhimmel war zu sehen. Der große Wagen steht hier auf dem Kopf. Der Orion hängt quer im Zenit. Die meisten Südhimmelsternbilder sagen mir leider nichts. Dann gingen wir ins Bett. So ab 0:00 Uhr fing es dann mächtig an zu schaukeln. Mit ziemlichem Lärm und extrem rollend und stampfend bahnte sich das Schiff seinen Weg durch das Wellenmeer.
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