Tag 21: Do. 5.9.
Copacabana (Titicacasee)

Ca. 8:30 Uhr sollte der Bus nach Copacabana in El Alto am Ende der Autopista sein, um speziell uns beide abzuholen. Es blieb also noch Zeit, um schnell ein paar Brötchen zu schmieren. Lutz hatte keine Neuigkeiten von dem Mord.
Der Bus war relativ pünktlich. Die Fahrt bis Copacabana dauerte ca. 4 Stunden. Die Fahrt dorthin ist das Schönste. Rechts die Kordillerenkette mit dem Illimani, dem Huayna Potosí, dem Illampu und dem Ancohuma. Auf der linken Seite sieht man schon nach kurzem den Titicacasee. Zur Zeit ist der Wasserstand leicht erhöht. Einige Wiesen und Felder stehen unter Wasser. Am Ufer wird viel Landwirtschaft betrieben. Schweine, Rinder, Schafe und manchmal sogar Vicuñas bestimmen das Bild.
In Tiquina muss man mit der Fähre übersetzen. Der Bus für sich. Wir mussten eine extra Personenfähre nehmen.

90 Minuten später waren wir in Copacabana, dem bekanntesten Ort am Titicacasee auf bolivianischer Seite. Ganze 1000 Einwohner zählt er. Der See selbst ist eigentlich ein Meer. 160 x 60 km groß, maximal 274 m tief. Er bildet den nördlichen Abschluss des Altiplano und liegt auf 3812 m. Für die alten Kulturen wie Tiwanaku, Inka, Chiripa war der die Geburtsstätte von Sonne, Mond und Sternen. Eingerahmt wird er vom Gebirge. Allerdings sieht man das am Ende des Sees nicht unbedingt, da er so riesig ist. Im See lebt der Titicaca - Frosch. Er wird bis zu 450 g schwer und soll eine Delikatesse sein.

In Copacabana schauten wir uns kurz ein paar Straßen an. Dann gab es das beste Essen bisher. Inga aß Ispi, einen Fisch aus dem See. "Einen" ist etwas untertrieben. 50 stimmt eher. Sie sind sehr klein. Ich aß einen Salat, der fast nur Sachen enthielt, die man in Deutschland nicht kennt. Dazu eine Pique ala Macho. Alles ausgesprochen lecker. Neben uns saß unglaublicherweise unsere kanadische "FREUNDIN" aus Sucre und Potosí.

Danach besuchten wir noch die Kathedrale im Ort.

Davor wurden gerade wieder bunt geschmückte Autos geweiht. Das ist hier Tradition. Es ähnelt schon fast einem Volksfest.

Um einen schönen Blick auf Copacabana und den Titicacasee zu haben, stiegen wir noch auf den Kreuzberg. Ein steiler Weg mit 14 Kreuzen für die Leiden Jesus' führt nach oben. Wieder etwas für die Lungen. Der Ausblick war super.

Zurück nach La Paz nahmen wir einen Linienbus. Es war nicht einfach für das klapprige Teil, die Strecke zu überwinden. Pünktlich zum Sonnenuntergang stauten sich die Gewitterwolken aus den Yungas an der Cordillera Real. Schön anzusehen. In El Alto war es schon dunkel. Wir drückten unsere Nasen an die Scheiben, um einen günstigen Aussteigepunkt zu finden. Der kam aber nicht, weil der Bus eine andere Route fuhr. Er nahm nicht die Autopista, sondern eine der kleinen Serpentinenstraßen. Langsam ging es in den Kessel von La Paz. Ein wunderschönes Lichtermeer, aber ein mühsames Gefahre. Am Zentralfriedhof kamen wir dann an. Wir krochen durch den Verkehrsstau und die Menschenmassen. Dann nahmen wir den Minibus wieder hoch nach El Alto. 1¾ Stunde waren wir in El Alto / La Paz, bis wir endlich in der Kirche waren.

 

  

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